Geschichte

Von 1976 bis 2024 – Fast 50 Jahre Umformtechnik an der Technischen Universität Darmstadt

Die produktionstechnische Forschung und Lehre blickt in Darmstadt auf eine 120-jährige Tradition zurück.

Entwicklung des Instituts

Im Jahre 1976 wurde aus dem Institut für Werkzeugmaschinen die Umformtechnik ausgegliedert. Prof. Dr.-Ing. Dieter Schmoeckel leitete das damals unter dem Namen Institut für Umformtechnik (IfU) gegründete Fachgebiet. Seit 1989 führt das Institut den heutigen Namen Institut für Produktionstechnik und Umformmaschinen und wird seit 1999 von Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Peter Groche geleitet.

Das Versuchsfeld an der Lichtwiese ist mit einer Vielzahl an Prüfständen und Werkzeugmaschinen ausgestattet. Durch die Anbindung einer mechanischen Werkstatt mit Facharbeiterinnen, Facharbeitern und Auszubildenden können Umformwerkzeuge und Versuchsstände direkt vor Ort gefertigt werden. Seit 2007 steht zusätzlich die für den Sonderforschungsbereich SFB 666 gebaute zweite Versuchshalle zur Verfügung. Moderne Computerhardware ermöglicht die effiziente Nutzung aktueller Simulations- und Konstruktionssoftware sowie neuester Messtechnik im Rahmen der Forschungsarbeiten. Abgerundet wird die Ausstattung im Bereich Lehre von multimedialen Arbeitsplätzen sowie einem Lernbaukasten zur Durchführung von praktischen Übungen im Rahmen des Tutoriums „Steuerung und Regelung von Umformmaschinen“. Zur Vermittlung von Grundlagen zur Bewertung von Prozesszuständen im realen Produktionsumfeld wird im Tutorium „Machine Learning in der Umformtechnik“ ein methodischen Machine Learning Ansatz genutzt und der Umgang mit großen Datenmengen erarbeitet.

Organisation

Das Institut für Produktionstechnik und Umformmaschinen unter der Leitung von Professor Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch-Ing. Peter Groche gliedert sich fachlich in die vier Forschungsabteilungen

  • Prozessketten und Anlagen
  • Profiliertechnik
  • Tribologie
  • Funktions- und Verbundbauweise

»Prozessketten und Anlagen« widmet sich dabei vorrangig der Betrachtung kompletter Produktionsprozesse und der Steigerung von deren Produktivität und Stabilität. Technologisch sind hier die Schwerpunkte Walzprofilieren, Innenhochdruck-Umformen (IHU) als auch die Entwicklung von Pressen mit Servoantrieben zu nennen.

»Profiliertechnik« setzt auf die Neu- und Weiterentwicklung von Umformprozessen, mit dem Ziel technologische als auch ökonomische Vorteile zu generieren. Bearbeitet werden Fragestellungen aus dem Bereich der Flexibilisierung, intelligente Profilierprozesse und Assistenzsysteme, Herstellung von Querschnittsverzweigungen durch kontinuierliche Spaltprozesse.

»Tribologie« befasst sich mit der Beschreibung und Optimierung tribologischer Zusammenspiele innerhalb der Systemgrenzen von Werkzeugwerkstoffen, Halbzeugen sowie Prozessstoffen. Für Untersuchungen im Bereich Massiv- und Blechumformung als auch dem IHU und dem Scherschneiden stehen am Institut geeignete Prüfstände bereit.

»Funktions- und Verbundbauweise«
Ein Schwerpunkt aktueller Forschungsaktivitäten ist die Optimierung bestehender Prozesse hinsichtlich Effizienz sowie einem nachhaltigen Einsatz der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Zentrale Untersuchungsschwerpunkte der Abteilung Funktions- und Verbundbauweise sind diesbezüglich die Erzeugung und die umformtechnischen Grundlagen von Funktionswerkstoffen sowie das Fügen durch Umformung. Die Forschungsaktivitäten decken dabei das breite Feld zwischen Grundlagenuntersuchungen von Verbundentstehung und umformtechnischen Besonderheiten funktionaler Werkstoffe bis hin zur Erzeugung komplexer Baugruppen mit integrierter Sensorik und Aktorik ab.