Der Trend zur ressourceneffizienten Umformung wird unter anderem durch die Elektromobilität oder den Bedarfs nach einem sparsamen Einsatz seltener Erden vorangetrieben. Durch vergleichsweise hohe plastische Deformationen mit hohen Scheranteilen kann ultrafeinkörniges Gefüge erzeugt werden, welches sich in Abhängigkeit der Legierungszusammensetzung eignet Permanentmagnete umformtechnisch ohne den Einsatz seltener Erden zu erzeugen. Dies ist jedoch nur eine Facette des Bereichs der neuen Werkstoffe für die Umformtechnik. Um die Produktivitätsvorteile der Umformtechnik vollends nutzen zu können, muss das Umformverhalten des Werkstoffes sicher beherrscht werden. Im Gegensatz zu metallischen Werkstoffen sind diese bei Faserwerkstoffen wie Papier nicht zur Gänze durchdrungen, so dass das PtU eigene Versuchsmethoden und -stände zur Beurteilung des Umformverhaltens für Faserwerkstoffe entwickelt und somit eine breite industrielle Umsetzung vorbereitet.
Der Einsatz neuartiger Werkstoffe und Werkstoffverbunde rücken vermehrt in den Fokus heutiger Konstruktionsaufgaben. Daraus leitet sich die zentrale Fragestellung ab, inwiefern konventionelle Umformprozesse durch die Verarbeitung neuer Werkstoffe und Verbünde limitiert werden und durch welche Maßnahmen diese Verfahrensgrenzen ausgeweitet werden können. So treten beim Scherschneiden von Sandwichblechen zusätzlich zu bekannten Fehler beim Schneiden von monolithischen Werkstoffen charakteristische Fehlerbilder wie Delamination, Kanteneinzug oder Kernstauchung auf. Neben der Fragestellung der Verarbeitung von Werkstoffverbunden rückt auch die Erzeugung von Sandwichblechen in neuartigen Umformprozessen in den Fokus der Forschungsaktivität. Dabei bietet die konsequente Umsetzung der Servopressentechnologie die Prozessintegration von Formgebung und Fügen.