Am 22.10.24 fand die erfolgreiche Disputation unserer ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeiterin Christiane Preuschoff-Gerlitzky statt. Ihre Dissertation trägt den Titel „Ein Beitrag zum reproduzierbaren Fügen dreidimensionaler Multimaterialbauteile durch Kaltfließpressschweißen“.

In ihrer Dissertation entwickelte Frau Preuschoff-Gerlitzky eine Prozesskette zur Herstellung von dreidimensionalen Bauteilen aus Stahl und Aluminium durch Kaltfließpressschweißen, deren Verbundfestigkeit die des Aluminiumwerkstoffs übersteigt. Im Rahmen der Arbeit erfolgte eine experimentelle Untersuchung des metallphysikalischen Verbundmechanismus auf atomarer Ebene an der Fügestelle, die das Vorliegen einer kovalenten Bindung zwischen Eisen- und Aluminiumatomen nachweist. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde ein phänomenologisches Modell zur Beschreibung der Verbundbildung entwickelt.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten lag auf der Untersuchung verschiedener Oberflächeneigenschaften und deren Einfluss auf die Verbundfestigkeit, wobei kohlenstoffhaltige Verunreinigungen als wichtigster Einflussfaktor identifiziert wurden. Weitere numerische Analysen führten zur Erweiterung des Modells des Fügemechanismus um den Parameter der Relativbewegung, der für Materialien mit unterschiedlichen Fließspannungen besonders relevant war. Ein theoretisches Modell zur Vorhersage der Verbundfestigkeit unter Berücksichtigung dieser Bewegung wurde eingeführt.

Die gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen eine reproduzierbare Herstellung von Stahl-Aluminium-Bauteilen durch Kaltfließpressschweißen. Die in dieser Arbeit erarbeiteten Ergebnisse lassen sich darüber hinaus auch auf andere Pressschweißprozesse, wie z.B. das Fügen einer Hohlkugel aus Zylindernäpfen, übertragen und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur industriellen Anwendung und Weiterentwicklung der Kaltfließpresstechnologie.

Das PtU dankt Frau Preuschoff-Gerlitzky für ihr langjähriges Engagement und wünscht ihr für ihre berufliche und private Zukunft alles Gute und viel Erfolg.