Gastdoktorand aus Island

Ulfar Arinbjarnar, Gastdoktorand aus Island, arbeitet für zwei Monate am PtU

Hallo Ulfar, wie läuft's?

Super, vielen Dank! Mir gefällt es hier unglaublich gut. Ich bin zum ersten Mal in Deutschland, abgesehen von einem Familienurlaub, den wir in Bayern gemacht haben, als ich ungefähr 11 Jahre alt war. Ich habe immer noch wunderbare Erinnerungen an diese Zeit, deshalb habe ich mich sehr gefreut, wieder nach Deutschland zu kommen!

Wo genau in Island kommst du her?

Ich bin im Norden von Island aufgewachsen, in der Nähe von Akureyri, aber eigentlich bin ich in Dänemark geboren. Akureyri ist nicht sehr groß, nur etwa 20.000 Menschen, obwohl es die zweitgrößte Stadt Islands ist. Früher gab es hauptsächlich Landwirte und nur wenige Maschinen, so dass der Beruf des Ingenieurs für mich nicht so selbstverständlich war. (Lachen)

Kannst du kurz ein paar Punkte zu deinem Lebenslauf sagen? Wie alt bist du?

Ah, ich bin gerade 26 geworden.

Wo hast du studiert?

Ich habe einen Bachelor in Wirtschaftsingenieurwesen in Island an der Háskóli Íslands, der Universität von Island in Reykjavík, gemacht und dann meinen Master an der Technischen Universität von Dänemark in Lyngby, mit Schwerpunkt auf der Fertigung.

Und jetzt machst du dort deine Doktorarbeit?

Ja genau, ich habe gerade damit begonnen. Mein Thema ist die Tribologie in der Mikroumformung, insbesondere die Grundlagenforschung für eine robuste Produktion. Guck mal, hier habe ich diesen Blechstreifen als Beispiel für den Prozess, den ich untersuche: eine Kombination aus Stanzen und Tiefziehen, um rechteckige Näpfe zu formen.

Klingt sehr spannend. Und dabei kann dir Yutian helfen?

Und wie! Seine Methode zur Verschleißerkennung und -vorhersage kann mir bei meiner Forschung unglaublich helfen. Er hat sie eher unter Laborbedingungen für die konventionelle Umformung entwickelt, aber jetzt werde ich sie auch unter realen Bedingungen und für die Mikroumformung einsetzen.

Gefällt es dir am PtU? Was ist anders im Vergleich zu deiner Universität in Dänemark?

Mir gefällt es hier sehr gut, und ich bin sehr beeindruckt von eurem riesigen Maschinenpark und eurem breiten Forschungsgebiet. In Dänemark ist es anders: Wir haben weniger Doktoranden und sind nicht so spezialisiert. Ihr habt sogar ein eigenes Institut für Umformtechnik, während es bei uns keine derart spezialisierten Abteilungen gibt.

Ulfar, vielen Dank für das Gespräch. Ich wünsche dir weiterhin frohes Schaffen und viel Erfolg.

(Interview geführt von E. Henkes)